Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer

Wie entsteht hohe Luftfeuchtigkeit?

Im Schlafzimmer sind niedrige Temperaturen von 17 bis maximal 20 Grad ideal. Diese Temperaturen empfinden wir in der Regel auch besonders angenehm, um einzuschlafen. Fakt ist aber: Je kälter die Luft ist, desto schlechter ist ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern.

Während wir schlafen, geben wir aber durch Atmen und Schwitzen eine beachtliche Menge an Feuchtigkeit an die Umgebung ab: Jede Nacht zwischen 200 und 700 Milliliter pro Person. Die Feuchtigkeit kann in der relativ kühlen Luft nur bis zu einem gewissen Punkt gespeichert werden. Ist die Luft “übersättigt”, schlägt sich die Feuchtigkeit an den kältesten Stellen im Raum nieder, meistens an Fenstern oder Außenwänden. Wird nicht regelmäßig gelüftet, kann die Feuchtigkeit nicht abtransportiert werden und an genau diesen Stellen entsteht Schimmel.

Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer erkennen und messen

Ob in Ihrem Schlafzimmer eine zu hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, erkennen Sie vor allem daran, dass Ihre Fensterscheiben am Morgen von innen beschlagen sind oder sich sogar Wassertropfen gebildet haben. Normalerweise merkt man den hohen Feuchtigkeitsgehalt in der Luft auch selbst, wenn man den Raum kurz verlässt und ihn dann wieder betritt. 

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Schlafzimmer in einem normalen Bereich liegt, können Sie den tatsächlichen Wert mit einem Hygrometer überprüfen. Diese Geräte gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen auf dem Markt. Sie messen aber alle das gleiche: Die relative Luftfeuchtigkeit. Idealerweise liegt die Raumtemperatur in Ihrem Schlafzimmer zwischen 17 und 20 Grad und die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 50 Prozent. 

Es ist sinnvoll, mehrere Messungen zu verschiedenen Zeiten durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Luftfeuchtigkeit im Mittel optimal ist. Natürlich ist es normal, direkt nach dem Aufstehen eine höhere Luftfeuchtigkeit zu messen als am Abend oder nach dem Stoßlüften. 

Mit dem Hygrometer erkennen Sie übrigens auch, wenn die Luft in Ihrem Schlafzimmer zu trocken ist - meistens aufgrund der Heizung im Winter. Das kann sich ebenfalls negativ auf die Gesundheit und den Schlaf auswirken.

Risiken zu trockener oder zu feuchter Luft im Schlafzimmer

Sowohl zu trockene als auch zu feuchte Luft ist ungünstig für den Schlaf, die Gesundheit und die Bausubstanz. 

Zu feuchte Luft

Eine zu hohe Feuchtigkeit im Schlafzimmer ist zunächst einmal nicht gesundheitsschädlich. Sie kann aber als unangenehm empfunden werden und den Schlaf verschlechtern. Das größte Risiko liegt bei der Schimmelbildung, die bei dauerhaft hoher Feuchtigkeit nur eine Frage der Zeit ist. Die Schimmelsporen verteilen sich in der Atemluft, was zu Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Schlafstörungen oder sogar chronischen Erkrankungen wie Asthma führen kann. 

Sie erkennen Schwarzschimmel an den schwarzen Flecken an den Wänden oder auch an Fensterabdichtungen. Dieses Gesundheitsrisiko sollten Sie nicht unterschätzen und sich frühzeitig um geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung kümmern. Ist bereits Schimmel vorhanden, sollten Sie unbedingt einen Experten kontaktieren, um den Schimmel zu entfernen. 

Zu trockene Luft

Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit schädigt die Bausubstanz in der Regel nicht. Trockene Luft, z.B. wenn im Winter viel geheizt wird, kann aber auf Dauer die Atemwege und Schleimhäute austrocknen. Wenn Sie des Öfteren mit einem trockenen Mund und trockenen, spröden Lippen aufwachen, kann das ein Anzeichen für eine niedrige Luftfeuchtigkeit sein. Dadurch können Viren und Bakterien leichter durch die Schleimhäute in den Körper eindringen, sodass Sie anfälliger für Erkältungen oder andere Krankheiten sind.

Maßnahmen für optimale Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um eine optimale Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer zu erreichen. Das richtige Heiz- und Lüftverhalten sorgt für ein angenehmes Raumklima, das wiederum Ihre Gesundheit und Ihr Gebäude schützt.

Maßnahmen gegen eine zu hohe Luftfeuchtigkeit

• Stoßlüften am Morgen und am Abend, am besten mit Durchzug

• In den kalten Monaten leicht heizen, damit die Luft nicht zu stark auskühlt

• Zusätzliche Feuchtigkeitsquellen wie nasse Wäsche gehören nicht ins Schlafzimmer

• Bett und Kleiderschrank sollten genug Abstand zur Wand haben, damit sich kein Schimmel hinter den Möbeln bilden kann

• einen elektrischen Luftentfeuchter verwenden

Maßnahmen gegen eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit

• regelmäßiges Stoßlüften hilft auch bei sehr trockener Luft

• ein Schälchen Wasser auf den Heizkörper stellen

• etwas weniger heizen

• einen elektrischen Luftbefeuchter verwenden